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Stadt Land Fluss

Stadt Land Fluss

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Eine Liebesszene unter schwierigsten Bedingungen: Er, Anfang zwanzig, hat sich in seine Zahnärztin verliebt, liegt auf dem Behandlungsstuhl und ist wild entschlossen, der Ahnungslosen zu erklären, dass er sie heiraten werde. Keine einfache Aufgabe, im Leben nicht und schon gar nicht in der Literatur. Erschwerend kommt hinzu, dass er nur ein mit telloser Student der Kunstgeschichte ohne Karrierechancen ist, ein ewiger Kassenpatient also, und sie von Kunst keine Ahnung hat. Sein Vorhaben ist eigentlich aussichtslos. Aber das Unerwartete geschieht: Der Wunsch wird Wirklichkeit, und die Literatur ist um eine hübsche Variante der Liebeserklärungen reicher. Auf den ersten Blick ist es eine einfache Geschichte. Da erzählt der ehemalige Student von den zehn Jahren mit der Zahnärztin Hanna, in denen er keines seiner Buchprojekte zum Abschluß gebracht hat, weder die Monografie über den niederrheinischen Bildschnitzer Henrick Douwerman noch die große Studie über die Bedeutung der Zentralperspektive für die Entwicklung des modernen Bewußtseins. Wie die Holzschnitzereien des Douwermanschen Flügelaltars in Kalkar die Figuren überwuchern, so verdecken die Geschichten über die Jugend auf dem Land oder die niederrheinische Verwandtschaft das eigentliche Problem: Hanna ist nicht mehr da. Der Mann redet sich in die gemeinsame Vergangenheit hinein, und plötzlich merkt man: Er verbirgt hinter diesen Geschichten etwas. Er hat ein Geheimnis. Der Sog der Erzählung ist so stark, dass der Leser kaum eine Chance hat zu bemerken, wie kunstvoll Peters sein Puzzle aus Anspielungen und versteckten Verweisen auslegt, das sich erst am Ende zu der einzig möglichen Lösung zusammenfügt.

Autor: Christoph Peters
Ausgabe: 1999
Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
Einband: gebunden
Seiten: 278
Sprache: Deutsch
Zustand: sehr gut

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