Gnadenlose Bruderschaften

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die russische Mafia zu einem gefährlichen Machtfaktor geworden. Ulrich Schmid untersucht nicht nur Tätigkeit, Erscheinungsformen und Zusammenarbeit der neuen kriminellen Gruppen, sondern auch die historischen und zeitgeschichtlichen Gründe, die zu ihrem plötzlichen Erstarken beigetragen haben. Eine Diskussion der rechtlichen, administrativen und politischen Rahmenbedingungen im heutigen Russland erhellt den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg sowie die fast vollständige Unangreifbarkeit des organisierten Verbrechens. Auch die internationale Ausweitung des Phänomens Mafia wird eingehend beschrieben. Die Auswirkungen des organisierten Verbrechens auf Staat und Gesellschaft in Russland sind enorm. Die Klasse der arrivierten Verbrecher hat sich mit jener der regierenden Exkommunisten, welche die Bürokratie beherrschen, zu einer neuen, mächtigen und weitgehend über dem Gesetz stehenden Nomenklatura vereint, welche die demokratische Entwicklung in Russland gefährdet.