
Hurra wir leben noch
Da hängt er nun - Jakob Formann, Multimillionär, Herr eines weltweiten Wirtschaftsimperiums, Träger hoher und höchster Orden und Ehrenzeichen, Freund hoher und höchster Herrschaften in West wie in Ost, Liebhaber vieler schöner Frauen - da hängt er nun, an seinem fünfundvierzigsten Geburtstag, 26. Februar 1965, in einem Baum nahe der Autobahnbrücke über die Mangfall. Tief unten verbrennt sein Rolls-Royce. Und durch Jakob Formanns alkoholvernebeltes Hirn blitzen Bilder der Erinnerung. Und dann ein Gedanke: Hurra - wir leben noch! Da steht er nun - Jakob Formann, ziviler Wachmann bei einem US-Fliegerhorst in Österreich - da steht er nun Posten an einem trübseligen Novembertag des Jahres 1946, bettelarm und abgerissen. Die letzten sieben Jahre war er in einem Krieg, der weiß Gott nicht der seine gewesen ist, vollauf beschäftigt mit Oberleben. Jetzt will er leben, will sich die verlorenen Jahre zurückholen in einem Krieg, der sein höchsteigener Krieg werden soll. Aber wie diesen Krieg führen? Der Himmel zeigt Verständnis für Jakob Formann. Buchstäblich aus den Wolken fallen ihm vierzigtausend Hochzucht-Eier in die Hände, weil er, blitzschnell reagierend, eine groteske Entscheidung der alliierten Sieger herbeiführt und diese noch schneller auszunutzen versteht: Sein Krieg beginnt!
Autor: | Johannes Mario Simmel |
Ausgabe: | |
Verlag: | NSB |
Einband: | gebunden |
Seiten: | 734 |
Sprache: | Deutsch |
Zustand: | mittel |