
Vergangen wie ein Rauch
Als einfacher Handwerker aus dem Rheinland ist er einst zu Fuß nach Rußland gewandert und hat es dort zum Tuchfabrikanten gebracht, in dessen Haus Großfürsten und Handelsherren, der deutsche Kaiser und der russische Zar zu Gast waren: Napoleon Peltzer, der Urgroßvater des Kindes, das ahnungslos die Porträts und Fotografien betrachtet, die in der Wohnung in München hängen. »Vergangen wie ein Rauch« sind die Zeiten, doch die Erinnerungen der Noch-Lebenden sind wach, und das Kind lauscht ihren Erzählungen. Was es unbewußt in sich aufnimmt, wird dem Leser in der überschaubaren Form einer Chronik mitgeteilt: die Schicksale mehrerer Generationen, das großzügige Leben baltischer und moskowitischer Häuser, ihre Feste, Hochzeiten und Familientreffen, ihre Grazie und Gastlichkeit, ihre industriellen Unternehmungen. In dieser anderthalb Jahrhunderte umfassenden Familiengeschichte verknüpft Isabella Nadolny die eigene Kindheit in München mit der Historie vom Aufstieg und Untergang der Vorfahren. Dabei ist es ihr gelungen, mit viel Wärme und Humor ein großartiges Zeit- und Kulturbild erstehen zu lassen.
Autor: | Isabella Nadolny |
Ausgabe: | 1980 |
Verlag: | dtv |
Einband: | Taschenbuch |
Seiten: | 177 |
Sprache: | Deutsch |
Zustand: | gut |